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Flüchtlinge und Variabilie

Bewertungen von den Flüchtlingen gibt es nicht viel. Für uns waren nicht die Feedback wichtig, sondern die Augenblicke, bei denen in ihren Gesichtern ein Lächeln erschien und die leuchtenden Augen vor Glück strahlten. Als wir sie fragten, welche Musik sie hören wollten, war stets die Antwort: "Liebe!“

Die von jugendlichen Flüchtlingen variablen Holzteile wurden Kindergärten und krebskranken Kindern gespendet

Die Arbeit während unserer Seminare basiert auf Intuition, die in jedem von uns steckt. Dies bedeutet, dass die erstellten Werke Unikaten sind, weil sie die innere Welt jedes Einzelnen reflektieren.

Ein paar Beispiele von den Werken der jugendlichen Flüchtlinge, bei denen man sich über die Vielfältigkeit immer wieder wundern kann.

Jugendliche aus Eritrea

Galerie Dreiklang

Alle Teilnehmer waren orthodoxen Glaubens und gingen regelmäßig zur 22km weit entfernten Kirche zum Gottesdienst. Eritrea ist eines der ersten christlichen Länder weltweit, bereits im 4. Jahrhundert fand hier die Christianisierung statt (dagegen in Russland erst im 10. Jahrhundert). Der Anteil der Atheisten im Land ist sehr gering. Im Land mit rund 2 Millionen Orthodoxen Christen kommen etwa 1500 Kirchen sowie 22 Klöster. Die restlichen Einwohner sind zugezogene Muslime aus anderen Ländern sowie ein geringer Prozentsatz an Katholiken. Von den 6 Millionen Einwohnern befindet sich 1 Million weltweit auf der Flucht vor dem seit über 30 Jahren währenden Krieges.

Es ist kaum vorstellbar, welch schweres seelisches Trauma diese Jugendlichen durchlebt haben Sie mussten zunächst durch die Sahara, wem unterwegs die Kräfte versagten, blieb zurück und verdurstete in der Wüste. Anschließend fuhren sie mit Booten übers Meer nach Italien, doch viele erreichten das andere Ufer nicht und ertranken im Meer.

Wie bereits mit den afghanischen Flüchtlingen fiel uns ein ungewöhnlich hohes Maß an Vertiefung in den Arbeitsprozess auf, jedoch vorsichtiger und konzentrierter. Niemand versuchte bei seinem Nachbarn die Farbauswahl oder gar Muster zu kopieren. 
Im Vergleich zu anderen Seminaren fielen die Bilder durch harmonische, eher dunkle Farben auf.

Als auf dem Tisch das Spielset „Wunder Variabilie“ ausgebreitet wurde, waren wir Zeuge, wie die Augen der Teilnehmer anfingen zu leuchten und wir sahen, wie Sie sich freuten und lächelten, die allergrößte Belohnung für uns.

Die Eritreer fielen auch durch ihre Ordentlichkeit, Zuvorkommenheit und Höflichkeit auf, die wir in dieser Form von gleichaltrigen Einheimischen nicht gewohnt waren.

11. – 13. Dezember 2015

Aussagen der Teilnehmer:

"Ich habe in den 3 Tagen gelernt Farben auf die Leinwand zu bringen und die Kombinationen mit den verschiedenen Hölzern hat mein Gehirn beflügelt!"

"Ich bin glücklich, dass ich an diesem Seminar teilnehmen durfte!"

"Ich habe viel gelernt. Die Verbindung (Chakra) hat mir Erfolg mit einer Frau gebracht!" ( Seine Freundin hat ihn aus Eritrea angerufen)

"Ich bin rundum glücklich, dass Ihr das Seminar angeboten habt. Danke dass Ihr auf uns gewartet habt!"

"Lieber Gott ich danke Dir, dass ich diese Chance bekommen habe!"

Jugendliche aus Syrien

Galerie Dreiklang

Alle Teilnehmer waren muslimischen Glaubens. Im Unterschied zu den andren Nationalitäten fiel die Gruppe durch geringe Kohärenz auf und es mangelte zunächst an Disziplin.

Unter Umständen hängt es damit zusammen, dass Syrien zwar ein Land ist, jedoch mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ethnien und Kulturen.

Am ersten Tag erschienen weniger als angekündigt. Am dritten, dem letzten Tag kamen durch die Mundpropaganda weitaus mehr als ursprünglich gemeldet.

Eine kreative Atmosphäre zu schaffen gelang uns ab der zweiten Hälfte des Seminares und die erzielten Resultate waren von sehr hohem Niveau.

Besondere Aufmerksamkeit widmeten wir einem Taubstummen Jugendlichen. Kein einziger Übersetzer war in der Lage uns bei der Kommunikation zu helfen. Wir führten mit ihm einen gesonderten Einzelunterrichtstag durch. Die Verständigung lief über Mimik und Zeichen, es war erstaunlich zu sehen, wie schnell er alles aufnahm und mit welcher Überzeugung er anschließend arbeitete.

28.12. - 30.12. 2015

Aussagen der Teilnehmer:

"Es war ein wunderschöner Tag, ich hab es geliebt, auf Holz zu zeichnen, es gab mir ein tolles Gefühl".

"Heute ist der letzte Tag von drei schönen Tagen. Es ist toll aus sich heraus zukommen, Bildhauerkunst  ist das was ich will."

"Mir ist klar geworden, warum ich immer wieder um 4 Uhr Früh Ideen bekam. Das habe ich von euch gelernt,
also ich bin doch normal."

"Es waren drei tolle Tage, am Anfang hatte ich kein Interesse , aber mit der Zeit habe ich es gelieb., Als ich klein war habe ich gerne gemalt, 
Ihr habt diese Gabe in mir wieder geweckt."

"Vieles habe ich von euch gelernt, so eine Kunst habe ich noch nie gesehen."

Iran, Jesiden

Galerie Dreiklang

Auf Anfrage des DRK sollten wir ursprünglich ein Seminar mit männlichen Flüchtlingen verschiedener Nationalität durchführen. Als wir jedoch an Ort und Stelle ankamen, waren alle erwachsenen Männer verschwunden. 
Als Ersatz schlug man uns vor, ein Seminar mit 3 jesuitischen Familien mit insgesamt 17 Kindern durchzuführen. Der anwesende Dolmetscher für Arabisch konnte Sie nicht verstehen (Jesiden sprechen Nordkurdisch) somit verlief die Kommunikation mit Händen und Füßen, Zeichnungen und Gedankenübertragungen. Es war eine interessante Begegnung, die beiden Seiten eine Menge Vergnügen bereitete. Während des Seminares gab es ein besonderes Ereignis. Ein Kind fing vor Freude an zu singen und die ganze Familie stimmte mit ein.

Im Irak leben 650.000 Jesiden, in Armenien und Georgien - etwa 70 Tausend und mehr als 60 Tausend in Russland.

Nachdem wir von dieser einzigartigen Religion mehr erfuhren wunderte uns nichts mehr. In ihren Glauben kann man nicht konvertieren, nur geboren werden. Ihre Bräuche werden von Außenseitern geheim gehalten und enthalten einen erheblichen Anteil an Esoterik. Das Esidentum unterscheidet vor allem der Kult von Sonne und Feuer dessen Wurzeln bis tief in die Ursprünglichen Indoeuropäischen Glaubensrichtungen reichen. Die Jesiden glauben Gott trete in Erscheinung von alles durchdringendem Licht auf, der Quelle der Wahrheit und der Menschlichen Seele. Den Grundstein der Welt basiert nach dieser Religion auf dem universellen Gesetz der Gegensätzlichkeit. Die Sonne Steht dem Mond gegenüber, dem Tag die Nacht, dem Guten das Böse. Das eine lässt sich ohne das andere nicht verstehen. Viele Gemeinsamkeiten geben auch mit der Christlichen Religion. Sie glauben ebenfalls nur an einen Gott, an Himmel und Hölle nach dem Tod, an Adam und Eva, an die Apokalypse und die Rettung durch den Messias. Jesus und die Jungfrau Maria werden als göttliche Propheten verehrt. Zum Neujahrsfest das zu Ostern stattfindet backen Sie Kuchen und bringen bunt bemalte Eier auf den Friedhof.

13.01. - 15.01. 2016

Im August 2014 wurden im Irak mehr als 10.000 Jesiden von der IS getötet, fünf Tausend Frauen und Kinder versklavt und etwa 400.000 wurden Flüchtlinge.

Afghanistan

Galerie Dreiklang

Viele hatte bisher noch nicht ein Pinsel in der Hand gehabt, doch Gefühle von Farben und Kompositionen waren bei Ihnen angeboren. Ohne Zögern und mit selbstbewusst haben Jugendliche Teilnehmer gearbeitet. Alle Bilder sind gelungen, sie haben harmonische Formen und Farben. Es ist immer wieder für uns ein einmaliges Ergebnis.

30.10. – 01.11. 2015 und 11.06. – 13.06.2016

Gleiche gilt für die Arbeit mit Holz. Unsere Erklärungen und Anweisungen haben sie sofort begriffen und fehlerfrei umgesetzt. Sehr hilfreich war dabei der anwesende Dolmetscher und erfreulich waren für uns die Fragen der Teilnehmer, die sie ohne Zurückhaltung immer wieder stellten.

Flüchlingen von 25 bis 65

Galerie Dreiklang

 

Teilnehmer im Alter von 25 bis 65 aus Afghanistan, Syrien, Türkei, Simbabwe, Kolumbien, Albanien. Manche kannten nur ihre Muttersprache und die Dolmetscherin sprach Persisch. Die Zahl der Teilnehmer variierte zwischen 8 und 14. Etliche hatten plötzlich während der 4 Tage andere Termine und fehlten, stattdessen kamen neue, denen wir alles von vorn erklären mussten. Trotz der Schwierigkeiten ist es gelungen, eine kreative Atmosphäre zu erreichenund. Zunächst entstand das Gemeinschaftsbild, dann abstrakte Selbstbildnisse und abschließend wurden für einen Kindergarten über 100 variable Teile aus Lärchenholz hergestellt.
Die Teilnehmer haben das erwartete Ergebnis erreicht und haben den Kurs positiv bewertet (siehe unten).

Zum Schluß saßen wir mit den Flüchtlingen zusammen, tranken Tee und betrachteten die geschaffenen Kunstwerke. Positive Energie füllte den Raum der Galerie Dreiklang. Dafür waren wir den Teilnehmern dankbar. In diesem Augenblick wurde die Behauptung der Maja "Ich bin das andere Du " klar.

 

27.02. – 02.03. 2017

 

Aussagen der Teilnehmer:

"Ich habe in den 3 Tagen gelernt Farben auf die Leinwand zu bringen und die Kombinationen mit den verschiedenen Hölzern hat mein Gehirn beflügelt!"

"Ich bin glücklich, dass ich an diesem Seminar teilnehmen durfte!"

"Ich habe viel gelernt. Die Verbindung (Chakra) hat mir Erfolg mit einer Frau gebracht!" ( Seine Freundin hat ihn aus Eritrea angerufen)

"Ich bin rundum glücklich, dass Ihr das Seminar angeboten habt. Danke dass Ihr auf uns gewartet habt!"

"Lieber Gott ich danke Dir, dass ich diese Chance bekommen habe!"

Siehe auch

Experten über Variabilie
Variabilie und Autisten